Authentic Movement

„Wir tauchen nicht in uns selbst hinab, um an einen tiefen, dunklen, privaten Ort zu gelangen. Wir tauchen weit genug, um schließlich die universelle Quelle allen Wassers zu finden.“ Anais Nin

Was ist die Discipline of Authentic Movement und wer praktiziert es?

What is the Discipline of Authentic Movement and who practices it? (for English scroll down please)

Die Discipline of Authentic Movement ist eine achtsame Bewegungspraxis, die uns einlädt, den Reichtum unserer inneren Welten und das, was der Verstand nicht erfassen kann, durch den Körper zu erleben und sich entfalten zu lassen.
Authentic Movement (AM) kultiviert einen meditativen Geist und eine Klarheit in der Wahrnehmung und Bewegung, die persönlich bedeutsam und nährend ist. Die wache, mitfühlende Beziehung zwischen einem Bewegenden und einem Schauenden bzw. „Zeugen“ gestaltet den kraftvollen Raum, in dem diese Arbeit sich entfaltet. AM wird in Paaren oder in der Gruppe mit einem erfahrenen Lehrer praktiziert. Menschen mit längerer Erfahrung üben es auch zu zweit oder in Gruppen ohne Leitung.

Künstler aller Sparten, Tänzer, Therapeuten und Menschen, die in anderen Lebensbereichen tätig sind, praktizieren AM um die Beziehung zwischen Körper und Geist zu erkunden und sich selbst tiefer zu erfahren. Sie kann sowohl Quelle für den künstlerischen Ausdruck als auch körpertherapeutische Begleitung bei inneren Prozessen sein. Sie kann den Zugang zur Tiefe und Fülle der eigenen Gefühle erleichtern. Und für manche ist AM eine spirituelle Praxis in Bewegung, die sie mit dem Hier und Jetzt verbindet und gleichzeitig mit dem, was über die eigene persönliche Geschichte hinausreicht.

Da im Authentic Movement keine bestimmten Bewegungen gelehrt und geübt werden, ist diese Praxis für erwachsene Menschen jeden Alters geeignet, egal ob sie sehr sportlich oder in den körperlichen Möglichkeiten stark eingeschränkt sind. Einzige Voraussetzungen sind ein gewisses Maß an  bewusster Selbstwahrnehmung und Eigenverantwortung und eine Prise Neugier auf das Unbekannte in uns.

In meiner Praxis biete ich Authentic Movement in Einzelsitzungen, Kursen und Workshops an. Mich interessiert dabei auch ihre Verbindung mit anderen Elementen wie zum Beispiel Body-Mind Centering, Kreativität, Stimme, Meditation, Bewegen in der Natur und mehr.

Worum geht es in der Discipline of Authentic Movement?

Wir beginnen mit dem, was uns auf der ganz konkreten, physischen Ebene bewegt. Dem Körper und seinen Impulsen von Bewegung und Ruhe wenden wir uns spielerisch und mit wohlwollender Aufmerksamkeit zu. Ideen von richtig und falsch treten mehr und mehr in den Hintergrund und öffnen den Raum für eine größere Lebendigkeit und eine spannende Entdeckungsreise. Von Moment zu Moment und ohne jedes Bemühen kann die innere Erfahrung ihren eigenen -für uns selbst oft überraschenden- Ausdruck finden: zart oder dynamisch,  raumgreifend oder „klein und fein“, im Kontakt mit anderen oder nach innen gekehrt, ganz alltäglich oder bildhaft phantasievoll und vieles mehr. In der Bewegung erfahren wir viel über die organische Balance zwischen Loslassen und Willenskraft, zwischen sich bewegen und von innen bewegt werden.

Die Erfahrung, dass wir unseren eigenen Impulsen vertrauen können, ist erfrischend und zutiefst heilsam und unterstützt uns, im Alltag unsere ganz eigenen Wege zu gehen.

Was geschieht in der Discipline of Authentic Movement?

In seiner Grundform ist DAM sehr einfach: ein Mensch lauscht – gewöhnlich mit geschlossenen Augen – seinen inneren Impulsen von spontanen Gesten, Bewegungen und Ruhe, die durch Körperempfindungen, Bilder, Gefühle, Gedanken oder Sinneseindrücke ausgelöst sein können. Der Mensch erlaubt dem, was sich in jedem Moment in ihm zeigt, sich in Bewegung auszudrücken. Er übt sich darin, nicht zu zensieren oder zu bewerten, nicht zu lenken, zu bremsen oder zu forcieren, sondern die Impulse frei fließen zu lassen. Ein anderer Mensch sitzt am Rand des Raumes und schenkt dem Bewegenden seine volle Aufmerksamkeit.
Dieser „Zeuge“ nimmt einfach die Bewegungen des anderen wahr. Sein Fokus liegt dabei nicht auf Bewertung, Interpretation oder Analyse, sondern auf seiner Selbstwahrnehmung. Es gibt keine Musik um die ureigenen Impulse nicht zu beeinflussen oder „zu übertönen“. Eine Bewegungssequenz dauert meist zwischen 5 bis 30 Minuten. Manchmal schließt sich eine Sequenz für spontanes Malen, Schreiben oder Modellieren an.

Im Anschluss können sich der Bewegende und der Zeuge im Gespräch über das Erlebte austauschen. Sie beschreiben Momente die für sie bedeutsam waren, und ihr eigenes Erleben dabei. Dieser Austausch verankert das Erlebte, das oft aus dem Unbewussten gespeist ist, mit dem Bewussten und vertieft das Vertrauen zwischen Schauendem und Beweger.

Meist wird DAM in Gruppen praktiziert, mit mehreren Bewegern und einem oder mehreren „Zeugen“.

Was ist das Besondere an der Discipline of Authentic Movement?

Bei vielen Menschen, die das erste Mal von DAM hören, löst die Beschreibung zunächst einmal etwas Befremden oder sogar Angst aus. Die Befürchtung kommt auf: „Kann ich meine Impulse wirklich spüren? Habe ich das Vertrauen, ihnen zu folgen? Oder zeigt sich vielleicht etwas, das ich lieber nicht erleben oder jemand anderen sehen lassen will?“ Die tatsächliche Erfahrung ist meist eine andere: Die achtsame und wohlwollende Präsenz eines Schauenden oder „Zeugen“ erhöht beim Bewegenden die Aufmerksamkeit auf das innere Erleben und macht es ihm leichter, ein Zu-viel an Kontrolle loszulassen und sich den Impulsen hinzugeben. Dadurch ist das, was auftaucht, frisch und immer überraschend. Oft zeigen sich Bewegungen, die derjenige überhaupt nicht erwartet hat, von denen er vielleicht sogar glaubte, er könne sie körperlich nicht machen.
Die Meisten berichten, dass sie sich durch DAM viel lebendiger zu fühlen und einen tieferen Kontakt zu sich und anderen zu finden. Sie kommen in Fluss, wo sie sich blockiert fühlten, und lernen neue überraschende Seiten an sich kennen. Das Vertrauen in ihre authentischen Impulse wächst. Diese Erfahrungen fließen in den Alltag ein machen es leichter, sich und anderen mit einer klaren und wohlwollenden Haltung zu begegnen.

Ursprung von Authentic Movement

Diese Praxis wurde in den siebziger Jahren in den U.S.A von Mary Starks Whitehouse begründet und von den Tanztherapeutinnen Janet Adler, Joan Chodorow und anderen vertieft. Sie hat sich seitdem in vielen Ländern verbreitet. In ihrem Ursprung entstand sie aus einer Integration von C.G. Jungs Konzept der Aktiven Imagination, Modern Dance und Tanz- und Bewegungsimprovisation. Seitdem wurde sie von Menschen auf der ganzen Welt weiterenwickelt. Auch als Bestandteil anderer Methoden, z.B. im Body-Mind Centering® oder in der Tanztherapie, hat Authentic Movement seinen Platz gefunden.

In den letzten Jahren hat sich durch Janet Adlers Arbeit in vielen Jahrzehnten der Praxis eine Form herausgebildet, die sie die „Discipline of Authentic Movement“ (DAM) nennt. Sie ist nicht mehr vor allem eine Mehode der Selbsterfahrung oder therapeutischer Arbeit, sondern mystische oder spirituelle Praxis. Mehr über DAM siehe https://disciplineofauthenticmovement.com/

 

 

Die Herberge                                   Dieses Mensch Sein ist eine Herberge.
Jeden Morgen neue Anreisende.            Eine Freude, eine Depression, eine Gemeinheit.
Eine momentane Bewusstheit erscheint als unerwarteter Besucher.                                        Heiße sie alle willkommen und bewirte sie, selbst wenn es eine Schar von Leiden ist, die dir alle Möbel aus dem Haus fegen, bis es leer ist.
Dennoch, behandle jeden Gast mit ehrenvoll.
Vielleicht schafft er Raum in dir
für irgendeine neue Wonne. Der dunkle Gedanke, die Scham,
die Boshaftigkeit,
öffne ihnen lachend die Tür
und bitte sie herein.
Sei dankbar für wer immer auch kommt,
denn jeder ist dir als Führung aus dem Jenseits gesandt.

RUMI

Rufen Sie mich unverbindlich an unter 01520/1730309

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„We don’t dive into ourselves, to get to a deep dark private place. We go far enough, to eventually reach the universal source of all waters.“ Anais Nin

What is Authentic Movement and who practices it?

Authentic Movement is a practice, that invites us, to follow our very own movment impulses with great awareness. In this direct experience, a deep trust in a letting-be and not-knowing becomes possible. Our trust in authentic impulses grows.

Authentic Movement is suitable for adults of any age and individual movement possibilities. For people in artistic, pedagogic and therapeutic professions, AM can be a creative resource. It can accompany people in their inner growth process, and for many, it is a spiritual practice in movement, which connects them with the here and now and with that, which lies beyond our individual and collective stories.

Moving and Witnessing

An unique aspect of Authentic Movement are the alternating roles of mover and witness. As movers, we follow – mostly with closed eyes – that, which is occuring in us from moment to moment. With the attention turned inward, positions, gestures, movement sequences and sounds arise in their own timing. Ideas of right and wrong recede into the background more and more. We practice not to censor or judge, not to direct or inhibit or force any expression, but to allow it to move freely. As a mover, we learn about the organic balance between letting go of control on the one side, and consciously redirecting impulses, which may harm ourselves or others, on the other side. Unknown resources and aspects of ourselves, which where previously supressed, may take shape in an authentic and healing way.

As witnesses, we follow that, which shows itself in the movers with an open, warm-hearted attention. we consciously see the person moving. We practice, not to judge, interpret or analyse, but to simply offer our full presence, and in this way, we can contain, what occurs. In seeing, we become aware of our own physical, emotional and mental experiences.

A movement sequence is often practised in groups, mostly with several movers and one or more witnesses. It may take from 5 to 45 minutes and takes place in silence, meaning without music. Sometimes there is time for spontaneous drawing, writing or sculpting.

Verbal Exchange and Relationship

In the following verbal exchange, the person, who has moved, is given space to speak about what they have experienced. The person, who has witnessed, then offers their own perception and describes their own experience, if desired.

Here, we describe experiences, which where of importance for us. In that way, we connect those moments, which have often arisen from the unconscious, with the conscious mind. We also investigate our tendencies toward interpretation and projection. With increasing practice, a safe space of relating is created, in which we can see ourselves mirrored in the Other and can experience mutual appreciation and acceptance. We grow physically, emotionally, mentally and on the level of soul.

I offer Authentic Movement in individual sessions, courses, year long groups, workshops and retreats. At times, I combine this discipline with other approaches, such as Body-Mind Centering®, creativity, voice, meditation, moving in nature and more.

Origins

The practice of Authentic Movement was founded in the 1970s by Mary Starks Whitehouse in the United States, and was further developed by the dance therapists Janet Adler, Joan Chodorow and others. It originated out of an integration of C.G. Jungs Concept of Active Imagination, Modern Dance and Dance Therapy. People all over the world continue to contribute and develop this practice.

Authentic Movement has also found its place as a ingredient of other methods, such as Body-Mind Centering® or Dance Therapy.

Words from participants

„Authentic Movement means the greatest freedom for me: I can move or not move. I enjoy to withdraw from any outer demands.“ „In the beginning it was hard for me, to find my own inner impulses so completely without the help of music. Today, I really appreciate, that no outer rhythm is put on me. In Authentic Movement, I find the individual expression of my Self.“ „Some instance in me, that wouldn’t allow some parts of me, is not present in Authentic Movement. When I close my eyes, my being bound to being judged and judging is loosened…as if something more intelligent in me would take over, as if a door would open, that I cannot open by will. Something happens, that I could not have produced.“

The Guest House

This being human is a guest house.
Every morning a new arrival.                                                                                             A joy, a depression, a meanness,
some momentary awareness comes as an unexpected visitor.                             Welcome and entertain them all!
Even if they’re a crowd of sorrows,
who violently sweep your house empty of its furniture,
still, treat each guest honorably.
He may be clearing you out
for some new delight.

The dark thought, the shame, the malice,
meet them at the door laughing
and invite them in.

Be grateful for whoever comes,
because each has been sent
as a guide from beyond.

RUMI